Weinerlebnis Geislingen – Kareradschaftsevent 2024
Weinerlebnis Geislingen – Kareradschaftsevent 2024

Weinerlebnis Geislingen – Kareradschaftsevent 2024

Bei bestem Wetter trafen sich 25 Sängerinnen und Sänger um 14 Uhr an der Harmonie in Geislingen zum diesjährigen Kameradschafts-Event. Zuvor hatte man die Anfahrt privat organisiert. Von Wanderführerin Anabel bekam jeder zunächst ein kleines Umhängetäschchen fürs Weinglas, damit man es beim Wandern bequemer tragen kann.
Nach einer kurzen Vorstellung der Gesellschaft „Weinerlebnis Geislingen“, welche seit 2020 aus den drei Gründerinnen Vanessa, Anabel und Fabienne besteht und jedes Jahr um die 40 Gruppenanmeldungen von April bis Juli zählen kann, gab es den ersten Wein zu verkosten. Der Secco Rosé vom Weingut Plag aus dem Kraichgau hatte es uns schnell angetan. Dazu gab es kleine Spieße mit Käsewürfeln und Trauben. Unsere Trinkhymne “ein Prost mit harmonischem Klange” durfte natürlich auch nicht fehlen, worauf Wanderführerin Anabel schon das erste Mal beeindruckt war.

Nachdem sie uns noch ein Paar Informationen zum Wein und zum Weingut preisgab, folgte die erste Rätselrunde. Die skeptischen Blicke aus dem Publikum kommentierte sie mit: „Nach dem fünften Gläsle findet’s jeder witzig“. Man sollte sich zu kleinen Gruppen zusammenfinden, um gemeinsam die Lösungen zu erarbeiten; es sollte jedoch kein wirklicher Wettbewerb sein, also es gab nichts zu gewinnen. Die Lösung des Zahlenrätsels ergab die Koordinaten für die nächste Station, was dann auch alle nach kurzer Zeit herausbekommen hatten.
Die Station befand sich ein Stück außerhalb von Geislingen in Richtung Erzingen an einem Wegkreuz unter Kastanienbäumen. Hier wurde uns ein Weißburgunder vom Weingut Petri aus der Pfalz kredenzt. Außerdem lernten wir, dass die verwirrende Aufschrift „Vegan“ tatsächlich ein Hinweis darauf ist, ob zum Klären des Weins tierisches oder pflanzliches Eiweiß verwendet wird. Als Quizrunde zur Auflockerung durften wir den Fotos von verschiedenen Weinflaschen-Arten die richtige Bezeichnung zuordnen und nachdem wir kurz ein „Prost, Prost, Prösterchen“ angestimmt hatten ging es weiter zur nächsten Station.

Gemütlich spazierten wir über einen Feldweg durch die blühenden Streuobstwiesen oberhalb von Geislingen bis zu einem großen Apfelbaum. Der Wein der Stunde war dort ein Blanc de Noir, wiederum vom Weingut Plag, mit dem Titel „Hell gekeltert“. Der offizielle Titel „Blanc de Noir“ – die Bezeichnung für ein Weißwein, der aus blauen Trauben hergestellt wird – sei auf Grund der zu rötlichen Weinfarbe nicht erlaubt gewesen, was aber, so Anabel, den Winzer nicht aufgehalten hatte, den Wein weiterhin zu verkaufen. „Der Wein schmeckt einfach gut, da kann der genaue Name auch egal sein”. Dem konnten wir nur zustimmen. Zur Appetitanregung gab es außerdem Tomate-Mozzarella-Spieße, die wir uns schmecken ließen, bevor wir den Weg zur vorletzten Station antraten.

Ein Stück weit dem Riedbach entlang kurz vor der Isinger Straße markierte eine kleine, offene Kapelle den Haltepunkt. Hier wurde uns ein Rosé aus der Reihe “Sagenhaft” vom Weingut C&G bei Cleebronn serviert und noch ein paar Käsestangen als Snack. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Wanderführerin Anabel die Weinflaschen für unsere Verkostung in einem Großen Rucksack immer mit sich führte. Aber nur zu gern hatten wir sie jetzt praktisch von ihrer Last befreit. “So, dann wollen wir jetzt aber sehen ob ihr aufgepasst habt.”, waren ihre Worte, wobei sie uns ein Kreuzworträtsel aushändigte, das Fragen zu all dem Wissenswerten beinhaltete, was sie uns im Laufe der Wanderung erzählt hatte. Jedoch brauchte keine der Gruppen lange, um alle Fragen zu beantworten. Wir sind eben doch auch gute Weinkenner.
Spontan einigte man sich darauf, nochmal ein Lied zu singen. Chorleiterin Maike musste den Stimmton zwar ein paar Mal suchen, danach gelang uns aber der Vortrag von “Weit, weit weg” sehr zur Freude von unserer Wanderführerin, die nochmal betonte, dass sie noch nie so eine musikalische Wandergruppe hatte.

Für das Erreichen der letzten Station musste noch ein kurzer Anstieg erklommen werden. Das Ziel befand sich knapp unterhalb vom Schützenhaus und zwar ist dort der kleine Weinberg vom Weinerlebnis Geislingen, wo auf einem halben Hektar insgesamt 625 Weinreben Platz finden. Hier begrüßte uns Hans, der den Weinanbau hier schon seit Jahren unter seiner Obhut hat, mit den Worten: “Grad g’schickt, dass ihr kommet. Wenn jeder g’schwind eine Reihe Weinreben übernimmt und des Unkraut rausreißt semmer in zehn Minuta fertig.“
Zum Glück war das natürlich nicht ernst gemeint. Stattdessen waren für einen Vortrag von Hans zum Thema Weinanbau schon Sitzbänke und Stühle vorbereitet und so lauschten wir bei einem Glas Rotweincuveé der Marke “Senator” vom Weingut Wegener aus der Pfalz, dazu einem Stück Schokolade, seinen Ausführungen.
So erfuhren wir beispielsweise, dass die Sorte “Cantor” in unserem Klima recht gut gedeiht und deshalb den überwiegenden Anteil des Weinbergs ausmacht, dass der Weinberg 2022 von Vandalen (nicht Spandalen) zerstört aber mit Unterstützung von Sponsoren und Gönnern 2023 wieder angepflanzt wurde, Tipps zur Bekämpfung von Mehltau, wieviel Öchsle ein Qualitätswein haben muss – hierfür wurde auch ein Messgerät, der sogenannte Refraktometer, herumgereicht – und dass mit dem Fachbegriff “Kirchenfenster” die Schlierenbildung im Weinglas gemeint ist. Erwähnenswert ist auch sein Spruch: “Die Rosine ist die tragische Geschichte einer Traube die hätte Wein werden können.”
Zum Abschluss holte Hans sein Akkordeon hervor und wir sangen noch ein paar alte Lieder, so gut wie wir uns eben an die Texte erinnern konnten und bei – wie ich sagen würde – variabler Taktlänge und flexiblem Tempo. Wir hatten auf jeden Fall Spaß, was man auch auf dem Abschlussfoto, das inzwischen ins Gästebuch eingeklebt wurde, unschwer an den fröhlichen Gesichtern erkennen kann.
So traten wir gegen 17:30 Uhr nach einem wirklich tollen Nachmittag die Heimreise an. Im Labby in Roßwangen warteten auch schon unsere Sängerkameradinnen und -kameraden, die nicht beim Ausflug dabei sein konnten, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

Bericht Patrick Schneider

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